Ich bin nicht allein.
Im Gegenteil, es wohnen hier eine Menge Menschen die ich mag und die mich mögen. Da wäre zunächst Kasia, sie kommt aus Polen, ist ebenfalls Austauschstudentin und wir hatten vor meiner Reise schon regen Emailkontakt, weil sie auch ein off-campus-apartment suchte. Sie war es die mich eigentlich erst auf die Idee brachte, nach einem Zimmer im Copycat zu suchen. Sie wohnt auch hier im Haus (in der B Sektion, ich ja in der F Sektion) in einer großen, großen siebener WG. Die WG ist hier mein wichtigster Dreh- und Angelpunkt für soziale Kontakte. Ein unabdingbares Netzwerk, voll von interessanten Menschen und außergewöhnlichen Persönlichkeiten. Es riecht nach Atelier, es ist dreckig, ich kann hingehen, wann immer mir danach ist. Sie sind alle tätowiert und heben mir manchmal Essen auf.
Ich bin sehr froh darüber. Muss ich doch nicht diese Art von Austauschstudent sein, der heulend und total vereinsamt in seinem Zimmer sitzt. Ich gehe auf Partys, mache Ausflüge und werde oberflächlich freundschaftlich überall mit einbezogen. Mir werden Dollar geliehen und Fragen gestellt. Ich werde abgeholt und hingebracht. Sie achten auf mich und sind meistens rührend. Doch bleibt da immer noch die schon so oft erwähnte Oberfläche, die tiefgründigere Freundschaften nicht wirklich zulässt. Und das wird durch diese blöde, immer existierende Sprachbarriere schrecklich verstärkt. Ich kann mich verständigen, klar, ist ja auch nur Englisch, aber richtige Diskussionen führen und mich ausführlich erklären das kann ich nicht. Ich scheitere und es ist so traurig. Ich werde hier immer ein blöder Ausländer sein der sich nicht richtig ausdrücken kann und ich weiß nicht genau wie ich das ändern kann. Man sagte mir, dass es mit der Zeit besser werden würde. Ja, es ist besser geworden, aber jetzt, jetzt habe ich das Gefühl, dass es bockt und einfach stehen bleibt. Das Vieh.

1 comment:

  1. püppi! du scheiterst doch nicht! am ende isses ganz einfach: einatmen, ausatmen, einen schritt nach vorn. und bockig kenn ich. und keiner versteht dich. und deshalb sind die auch doof dann. irgendwann. und du bockig. aber sowas passiert ja auch mal, wenn die anderen deutsch sprechen. put the bockig in the corner and take out the fantasy english! yours truly, anne

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